28 Dezember 2013

•[Rezension]• Gelöscht von Teri Terry

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Worum geht's?
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"Mein Krankenhauszimmer zeigte nach Westen. Sonnenuntergänge habe ich häufig gesehen, zwar meist verstellt von Gebäuden, aber noch nie einen Sonnenaufgang."
Zitat S.28

Zum Buch/Klappentext:

England 2054: Alles Grenzen sind geschlossen und das Land bekämpft den Terrorismus, der sich unter Jugendlichen ausgebreitet hat. Eine Maßnahme zu diesem Zweck ist das Slating: Verbrecher unter sechzehn Jahren werden einer Operation unterzogen, die sie ihr altes Leben vergessen lässt. Danach werden sie mit einer neuen Identität in fremden Familien untergebracht.
Es ist Kylas allerletzte Chance, denn sie hat bereits das zweite Slating hinter sich und soll nun, nach neun Monaten im Krankenhaus, bei der Familie Davis leben.
Doch die Sechzehnjährige muss immer wieder feststellen, dass sie anders ist als die übrigen Slater: Sie kann sich an Bruchstücke aus ihrem früheren Leben erinnern und entwickelt Fähigkeiten, von denen niemand erfahren darf.
Kyla ist verstört - wo kommen diese Erinnerungen her? Wer war sie in ihrem vorherigen Leben und warum wurde ihr Gedächtnis gelöscht? Zusammen mit dem Slater Ben will sie mehr über ihre Vergangenheit erfahren und begibt sich damit in große Gefahr:
Denn ein erneutes Slating würde sie nicht überleben...


Charaktere und Darstellung:
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Kyla zeigt, wie es sein muss von Vorne beginnen zu müssen. Sie erwacht im Körper eines Teenagers, aber muss alle alltäglichen Dinge neu erlernen. Sprechen, gehen, schreiben waren für sie fremd. Doch sie lernt schnell, zu schnell und unterscheidet sich schon in dieser Phase von anderen Slatern. Schon da stellt sie fest, dass sie anders ist und auch ihre Gedankengänge und Schlussfolgerungen, die sie ziehen kann verwirren sie. Sie ist keine willenlose Hülle, ohne Meinung, sondern hinterfragt immer wieder bestimmte Dinge. Als sie zu ihrer neuen Familie kommt, in der schon ein Slater lebt, ihre Schwester Amy, wird ihr das Ausmaß noch bewusster. Und auch ihre Eltern scheinen zu ahnen, dass sie anders ist. Obwohl sie um das Risiko weiß, begibt sie sich auf des Rätsels Suche nach ihrer Vergangenheit und ihrem wahren ich, welches sich immer mehr an die Oberfläche zu kämpfen scheint. Die bruchstückhaften Erinnerungen lassen ihr keine Ruhe, denn sie weiß, dass sie eigentlich gar nicht existieren dürften. In dem Slater Ben findet sie einen Verbündeten und Vertrauten, aber auch er zeigt die typischen Symptome des Slatens und ist beeinflussbar. Viel zu spät merkt Kyla, dass nicht nur die Regierung ein Auge auf sie geworfen hat...


Die Darstellung der Charaktere ist durch und durch gelungen. Schwer einschätzbare Charakterzüge machen aus dieser Dystopie ein psychologisches Katz und Maus Spiel, weil der Leser nie weiß wer gut oder böse ist. Selbst nach Abschluss dieses Buches geben die meisten Figuren noch immer Rätsel auf und machen neugierig auf die Fortsetzung. Die Zerrissenheit und Verzweiflung der Haupt Protagonistin ist bis zum Ende nachvollziehbar.

"Aber wie kann ich wissen, wer ich jetzt bin, wenn ich nicht weiß, wer ich war?"
Zitat S.165


Schreibstil/Aufbau/Idee:
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Die Autorin Teri Terry hat mit kurzgehaltenen Sätzen und Kapiteln ein großartiges Leseerlebnis geschaffen. Dabei wird das Szenario eindrucksvoll und äußerst beklemmend aus Kylas Sichtweise geschildert. Von Beginn an lernt der Leser eine düstere und überwachte Gesellschaftsordnung kennen, in der sich die Hauptfigur versucht einzufügen und letztendlich, durch die Gegegebenheiten, immer mehr Rätsel und Geheimnisse über die Machenschaften der Regierung und sich selbst aufdeckt.  Ohne Verzögerungen und beeindruckend detailreich wurden die Geschehnisse und Beschreibungen auf den Punkt gebracht und bauen eine bildhafte Kulisse auf.
Vereinzelte spannende Szenen geben dem Verlauf der Geschichte dazu noch den letzten Schliff, wobei diese Geschichte eher auf psychologischer Ebene Spannung erzeugt. Am Ende wurden nur wenige Fragen beantwortet und lassen den Lesenden zudem mit einem Cliffhanger zurück, der aber nicht allzu schmerzhaft ist.
Auch die Idee überzeugt mit einer vorstellbaren Zukunftsvision, die in Zeiten von Terror und Krieg durchaus nachvollziehbar und realistisch ist. Hier wird das Ganze aber nicht nur einseitig beleuchtet, sondern glaubhaft die Vor und Nachteile und Hintergründe einer solchen Organisation näher gebracht, was in vielen Dystopien leider fehlt. 


Fazit:
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 "Gelöscht" von Teri Terry ist der Auftakt einer Trilogie und überzeugt mit einer tiefgründigen Hauptfigur, die verzweifelt um ihr wahres ich kämpft und dabei immer wieder an emotionale sowie äußere Grenzen stößt, die sie innerlich zerreißen. Auch der flüssige und leicht verständliche Schreibstil und die einfallsreiche, bildhafte Ausarbeitung der Handlung haben mich an dieses Szenario gefesselt. Allerdings werden in dieser Dystopie  mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet, die mich noch immer zum Nachdenken bringen und nun den im Januar 2014 erscheinenden Folgeband "Zersplittert" mit Spannung erwarten lassen. 

Bewertung:
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Inhalt: 5/5
Charakterdarstellung: 5/5
Schreibstil: 4/5
Aufbau: 5/5 

Gesamturteil:
5 von 5






©Katies fantastische Bücherwelt

Quelle










2 Kommentare:

  1. Jetzt nachdem der zweite Teil bald erscheinen soll überlege ich mir ob ich die Reihe nun doch beginnen soll. (: Wirklich eine tolle Rezension! ^-^

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  2. Oh ja, das hört sich echt gut an. Ich bin ja auf der Suche nach Dystopien und die ist, glaub ich, was für mich :)

    GLG, A. Weltenwanderer

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