12 Februar 2014

[Rezension] ~Die Zuflucht~ von Ann Aguirre

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Worum geht's?


Zwei, Bleich, Pirscher und Tegan haben es geschafft.
Nach der langen, schon aussichtslosen Reise im Nirgendwo und der ständigen Bedrohung der Freaks, sind sie in der sicheren Zuflucht namens Erlösung angekommen.
Doch in dem Dorf gelten andere Regeln, als die vier Freunde kennen.
Hier werden sie als schulpflichtige Jugendliche angesehen und die weiblichen Bewohner haben häusliche Pflichten zu verrichten.
Während Tegan und Bleich sich scheinbar gut an ihr neues Leben gewöhnen, werden Zwei und Pirscher wegen ihrer Auflehnung gegen die Gesetze verachtet.
Traurig stellt Zwei fest, dass die Beziehung zu Bleich am Ende ist und die Freundschaft der vier Freunde zerbricht.
Als eine Sommerpatroullie als Bewachung für die Pflanzer auf den Feldern zusammen gestellt werden soll, wittert sie ihre Chance endlich wieder ihrer Lebensaufgabe nachkommen zu können und schließt sich dem Trupp an.
Aber die Freude über den Job verfliegt schnell, denn die Freaks haben sich weiter entwickelt. Schlauer, durchgeplanter und geduldiger verfolgen sie nur ein Ziel:
Die Zuflucht zu zerstören...

"Etwas musste sich verändern, das stand außer Frage. Die Freaks hatten es bereits getan." S. 151


Charaktere


Zwei hat sich das Leben in der Zuflucht nicht wie ein Gefängnis vorgestellt und rebelliert gegen die Gesetze im Dorf. Während einige Wenige ihren Kampfgeist bewundern, bringt sie den Großteil der Bewohner gegen sich auf, weil sie die Traditionen bricht.
Bleich hält unterdessen Abstand zu ihr, passt sich an und versucht, sich zusammen mit Tegan, bestmöglichst in die Gemeinschaft einzufügen.
Nachdem die schwerverletzte Tegan wieder genesen ist, möchte sie die schreckliche Vergangenheit ruhen lassen, aber Zwei und Pirscher erinnern sie immer wieder daran, woher sie kommt.
Pirscher hegt immer noch Gefühle für Zwei und schlägt sich auf ihre Seite, denn auch er möchte nicht untätig bleiben, während die Freaks ihr Unwesen treiben.
Heimlich trainieren sie den Kampf bei Nacht und schleichen zu den Wachposten auf die Schutzmauer.
Für Zwei entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, aber sie vergisst wie die Vertrautheit auf andere wirkt...

"Menschen hier hatten mir das Leben gerettet, und gleichzeitig sperrten sie mich in einen Käfig, in dem ich nicht ich selbst sein durfte." S.37


Meine Meinung 


Nachdem mich Ann Aguirre schon mit dem ersten Teil "Die Enklave" begeistern konnte, war die Neugier auf diesen zweiten Band geweckt.
Und auch "Die Zuflucht" fesselt wieder mit einem einnehmenden und bildhaften Schreibstil, der aus Sicht von der Hauptprotagonistin Zwei erzählt wird.

Zwei, die sich im Vorgänger  immer an die Regeln gehalten und Befehle strengstens befolgt hat, zeigt nun ihre rebellische Seite. Mir hat das sehr gefallen. Gleichzeitig schließt sie ihre neue Familie ins Herz und möchte sie nicht enttäuschen. Ich konnte ihre Gefühle und Handlungen stets nachempfinden, auch wenn sie manchmal etwas naiv war.
Bleich, dessen unergründlicher Charakter mir bisher so zugesagt hat, ist leider auf meiner Sympathie Skala gesunken. Zeitweise ging er mir mit seinen Gefühlsschwankungen doch ziemlich auf die Nerven und ich habe mich gefragt warum er, nach all´ den gemeinsamen Erlebnissen, nicht einfach mal den Mund aufmacht. Allerdings blieb er in diesem Buch meist im Hintergrund, deshalb fällt sein Verhalten nicht so stark ins Gewicht.
Dafür hat Pirscher umso mehr Einblick gewährt und Tegan´s Verhalten konnte ich nachvollziehen.

Die Handlung ist, im Gegensatz zu Band 1, nicht so vielschichtig und temporeich. Es geht eher um die zwischenmenschlichen Beziehungen unter den Freunden und zu den Bewohnern im Dorf und deren Reaktion auf die "Fremden", die anscheinend nicht in diese Gemeinschaft passen.
Dabei habe ich besonders den verständnisvollen Händler "Draufgänger" lieben gelernt, der Zwei und die Anderen einfach so nimmt wie sie sind.

Einfallsreich hat die Autorin die Entwicklung der Freaks erdacht und die Bedrohung in der Fortsetzung sogar noch gesteigert, obwohl die Zuflucht vorbereitet ist und eigentlich als sicherer Ort gilt.
Eine gelungene Idee, die direkt nach dem offenen Ende neugierig auf den Abschluss macht.

Fazit:
Pro: Entwicklung der Freaks, Zwei, Beschreibungen, Schreibweise
Kontra: Wenig spannende Szenen, Bleich

Mich konnte "Die Zuflucht" von Ann Aguirre zwar wieder überzeugen und ich bin gespannt auf den dritten Band, aber trotzdem fällt die Fortsetzung etwas schwächer in meiner Bewertung aus.
Auch wenn ich wissen möchte was die Autorin noch aus der Geschichte bastelt, gab es zum Ende Längen, die nicht hätten sein müssen.
Insgesamt aber ein guter zweiter Teil, der vor Allem mit der charakterstarken Hauptprotagonistin und tollen bildlichen Beschreibungen punktet.
Die Neugier ist mal wieder geweckt!


Bewertung:
Idee: 4/5
Charakterdarstellung: 4/5
Schreibstil: 4/5
Aufbau/Umsetzung: 4/5 


Gesamtbewertung
4 von 5






©Katies fantastisch dystopische Bücherwelt

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für dieses Rezensionsexemplar!





1 Kommentar:

  1. Du bist nicht die erste, bei der ich lese, dass der zweite Band etwas schlechter abschneidet. Aber nun habe ich soooo lange auf das Erscheinen gewartet, da macht mir ein bisschen Kritik nichts aus :-) Ich freue mich auf die charakterlichen Weiterentwicklungen und werde einfach versuchen, über die Längen hinwegzusehen :-)
    Viele Grüße

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