13 März 2014

[Rezension] ~Boten des Lichts/Die Auserwählten~


Band 1
Broschur
320 Seiten
Ab 13 Jahren
ISBN: 978-3-522-20180-3
Preis: 14,99 €
Österreich: 15,50 €, Schweiz: 21,90 sFr
Erscheinungstermin: 14.02.2014
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Worum geht's?
Auf der Suche nach einem jungen Mädchen schleicht Séfora unauffällig durch die dunklen Gassen, denn die Schattenwesen können überall lauern.
Sie ist kein Mensch, sondern ein Engel und in ihrer Hand hält sie einen magischen Spiegel, der ihr den Weg weist.
Der Auftrag: Finde die drei Auserwählten, die das Blut der Erzengel in sich tragen und dazu bestimmt sind die Menschheit vor dem Untergang zu retten.
Tanya, Erik und Mauro.
Doch die Dämonen sind ihr schon auf der Spur und es ist gar nicht so einfach drei Menschen zusammen zu führen, zu schützen und erklären zu müssen, dass die Zukunft der Erde plötzlich in ihren Händen liegt. Vor Allem wenn sie so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht oder wie Himmel und Hölle...
Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die große Schlacht hat bereits begonnen und die jungen Helden müssen noch sehr viel lernen!

>>Séfora war erstaunt, welch eine große Rolle der Zufall im irdischen Leben spielte, diese unwiderstehliche Kraft der Natur.<< S. 74

Meine Meinung
Ich muss zugeben, dass dieses Buch eigentlich nur aufgrund des wunderschönen Covers bei mir einziehen durfte. Dieses zeigt Tanya´s Schutzengel Séfora und das Licht des Himmels und der Hoffnung, welches auf sie und die Erde scheint. 
Engel empfinde ich auch immer als gute Vorlage, solange die Geschichte gut umgesetzt wird.

Die Story habe ich dann einfach mal auf mich zukommen lassen und war nach dem geheimnisvollen Einstieg ziemlich begeistert. 

Der Leser wird direkt mit dem Schutzengel Séfora und ihrer Suche nach den Auserwählten konfrontiert und ist mitten im Geschehen.
Nachdem die Dämonen sich an ihre Fersen geheftet haben weiß man dann auch schon, dass die Zusammenführung der jungen Helden nicht ohne Zwischenfälle ablaufen wird.

Dadurch bekommt die Handlung ordentlich Tempo und langweilig wird es während des ganzen Verlauf's nie. Deshalb hatte ich diesen Auftakt auch schon nach kürzester Zeit verschlungen.
Umso rasanter die Ereignisse allerdings werden, desto oberflächlicher und lückenhafter wird auch die Story und die Charakterisierungen der hinzukommenden Figuren.

Séfora konnte mich z.B. mit ihrem altbackenen, aber zugleich auch sehr modernen Wesen (ja, das geht!) noch für sich gewinnen und beweist ihren unbändigen Mut, indem sie sich jeder ausweglosen Situation stellt. 

Auch Tanya hat mich mit ihrem rebellischen und provokanten Auftreten sofort auf ihre Seite ziehen können und später auch einen Einblick hinter ihre Fassade gewährt, der ihre sanfte Seite zum Vorschein bringt. 

Erik ist der typische Draufgänger, arbeitet beim Film als Stuntdouble, achtet nur auf optische Reize, denkt natürlich auch nur mit einem bestimmten Körperteil und wirkt dadurch sehr klischeehaft. Trotzdem hat er mit seinem Sarkasmus immer wieder ein bisschen Humor in die Geschichte gebracht und ich konnte eine gewisse Verbindung zu ihm aufbauen. Zum Ende hin entwickelt er sogar so etwas wie ein Gewissen, welches in der Fortsetzung hoffentlich bestehen bleibt.

Und dann wäre da noch der hyperdepressive Emo Mauro, der eigentlich aufgrund seiner, selbstentwickelten, Fähigkeiten den Kummer der Seelen zu spüren schon ziemlich interessant sein sollte.
Ihn gabelt die nun fast vollständige Gruppe in Griechenland auf. Apathisch, verwahrlost und auf der Straße lebend.
Bis dahin gestaltete sich dieser Charakter auch als ziemlich interessant, aber dabei blieb es auch.
Er verweilt die meiste Zeit im Hintergrund und viel zu spät bekam ich ein Gefühl für seine Präsenz, denn auch in der Handlung wurde ihm nicht viel Einsatz eingeräumt.

Die Grundidee ist nichts Neues, aber das stört mich oftmals auch gar nicht, solange das Drumherum mit Einfallsreichtum neuen Wind in die Segel bläst. Das hat der Autor hier nur bedingt geschafft.
Zu oft verirrt sich die Geschichte in belanglose Richtungen, die nicht nötig gewesen wären und nur verwirrten.
Die Hintergrundinformationen blieben zudem sehr vage und ich hatte zeitweise das Gefühl, dass sich der Schriftsteller gar keine oder eben nur sehr oberflächliche Gedanken über den Ursprung seiner gegenwärtigen Handlung gemacht hat.

Da die Charaktere zu Beginn noch in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen steckten und später mit ihren Schwächen konfrontiert wurden, gab es immer wieder Perspektiven Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten. An sich ist das auch eine gute Idee, aber die Übergänge waren hier einfach zu unübersichtlich und ich habe oft erst recht spät gemerkt, dass ein Switch stattgefunden hat.

Mit dem Finale konnte Victor Conde nochmal bei mir punkten, denn hier zeigt sich, ob die jungen Helden ihre Bestimmung annehmen und gegenseitig füreinander einstehen oder das ganze Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist.


Fazit:
Pro:  Temporeich, unterhaltsam, kurzweilig
Kontra: wenig Tiefgang, Schwächen in der Umsetzung, vorhersehbar und dadurch wenig überraschend

"Boten des Lichts-Die Auserwählten" müsste laut Inhalt der Auftakt einer Reihe sein, der mir eine kurzweilige Lesezeit beschert hat. Aufgelockert durch flotte Einlagen und grundverschiedene Charaktere bringt diese Geschichte zwar ein paar erfrischende Ideen mit sich, stellt aber keinen Meilenstein im Jugend-Fantasy Bereich dar.
Für mich war dieses Buch eine leichte und einfach zu lesende Lektüre für Zwischendurch, die mich recht gut unterhalten konnte, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.


Bewertung:
Idee: 3/5
Charakterdarstellung: 3/5
Schreibstil: 4/5
Aufbau/Umsetzung: 3/5

Gesamtbewertung

3 von 5




      
©Katies fantastisch dystopische Bücherwelt


Quelle

Ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars geht an den Verlag Thienemann!

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